Mittwoch, 5. Oktober 2011

franziskus!

ein kleiner musikalischer nachtrag zum gestrigen tag ...

den hl. franziskus verehre ich sehr. den komponisten olivier messiaen auch. letzterer verehrte ersteren auch sehr, nicht zuletzt wegen seiner vogelpredigt: messiaen war selbst begeisterter ornithologe und hat in seinen werken ständig vogelstimmen eingebaut.

und, naja, wie es kommen musste, hat messiaen dem hl. franziskus eine ganze riesenoper gewidmet. hier zwei ausschnitte.

einer aus dem ersten akt, in dem franziskus einem mitbruder über freude erzählt (wer's hören kann und mag, achte auf die verhaltene ekstase ab ca. 0:50) ...


... und natürlich ein teil der vogelpredigt.


kann ich nicht genug von kriegen.

der solist, josé van dam, ist übrigens etwa so auf die rolle des hl. franziskus abonniert wie weiland hans sotin auf die des gurnemanz in wagners parsifal.

Mittwoch, 14. September 2011

zum papstbesuch in deutschland ...

... hat josef bordat ausgefeiltes mitzuteilen.

lieber herr bordat: die entschuldigung ist nicht nötig. der artikel ist ein vademecum.

alle anderen: lesen.

Freitag, 2. September 2011

liturgiepolizei

gestern hatte ich mich ein wenig über die aufgeregt, die eb zollitsch ob seiner jüngsten äußerungen unterstellen, er müsse eigentlich aus dem amt. dabei hatte ich mich an einen beitrag erinnert, den mal jemand beim herrn alipius hat veröffentlichen lassen. dieser beitrag ist gewissermaßen die liturgiekritische mitschrift einer heiligen messe.

wenn ich sowas lese, gehen mir einige fragen durch den kopf.

1. wäre es nicht redlich, den betreffenden priester anzusprechen, statt das messprotokoll (immerhin anonymisiert) zu veröffentlichen? damit er wenigstens direktes feedback bekommt?

2. ist so eine art ministerium für liturgiesicherheit, dessen inoffizielle mitarbeiter mit spitzem bleistift kirchen heimsuchen und messen protokollieren, nicht unwürdig?

3. kann jemand, der ein solches protokoll verfasst, eigentlich an einer heiligen messe als solcher teilnehmen? geht er, wenn er den notizblock stets bereit hat, überhaupt schon mit der angemessenen einstellung dort hin?

Donnerstag, 1. September 2011

ich, ich, ich - mal anders

drüben bei elsa geht die post ab. hintergrund sind einige äußerungen von erzbischof zollitsch. einige kommentatoren fühlen sich nun bemüßigt, ihn als im widerspruch zum primat des papstes stehend zu bezeichnen. es wird u.a. auch angeführt, das sei ja nicht das erste mal und er würde dergleichen immer wieder gern bringen.

da stellt sich mir die frage, warum der mann denn noch im amt ist, wenn er denn der lehre der kirche so entschieden entgegen tritt; warum der papst nicht schon längst dreingeschlagen und ihn entfernt hat. müsste ja eigentlich passieren, wenn die äußerungen wirklich so deutlich der lehre widersprechen, und das auch noch wiederholt.

vielleicht kriegt der papst das einfach nicht mit.

vielleicht sind auch die kommentatoren drüben bei elsa einfach päpstlicher als er.

jedenfalls ist es ziemlich bitter, dass sich kaum jemand mit den äußerungen mal inhaltlich auseinandergesetzt hat. eb zollitsch sprach da von barmherzigkeit gegenüber geschiedenen im zusammenhang mit deren zulassung zur eucharistie. wie wärs denn nun mit konstruktivem nachdenken darüber?

barmherzigkeit stünde so manchem, der hinter derartigen äußerungen gleich (übertrieben gesagt) apostasie vermutet, gut zu gesicht. sollte uns christen nicht so fern sein, barmherzigkeit.

es scheint dem katholizismus (nur hierzulande?) eigen zu sein, eine art permanente überwachung gegen das lehramt und seine vertreter installieren zu wollen. das äußert sich in dem ständigen stänkern gegen bischöfe, die sich öffentlich in einer weise äußern, die den "blogwarten" nicht passt, aber manchmal auch darin, dass leute offenbar mit spitzem bleistift in messen sitzen, fein säuberlich protokoll über all die liturgiemissbräuche und -fehler führen, und das protokoll dann z.b. beim herrn alipius veröffentlichen zu lassen. vermutlich, ohne den so (immerhin nicht namentlich genannten) kritisierten priester auch nur darauf angesprochen zu haben.

ein anderes beispiel ist die landläufig geäußerte kritik am von der deutschen bischofskonferenz herausgegebenen katechismus, der hin und wieder auch mal als nicht im einklang mit dem "eigentlichen" katechismus stehend bezeichnet wird. der "deutsche" katechismus hat aber, soweit mir bekannt, ein imprimatur, das auch noch nicht zurückgezogen wurde - wenn er denn der lehre entgegen stünde, wäre die druckerlaubnis gar nicht erst erteilt worden. oder?

balken machen blind für splitter. diese haltung, die sich in dem permanenten aufpassen und besserwissen ausdrückt, ist doch eigentlich nichts anderes als das (wenn es um memoranden und aufrufe zum ungehorsam, um "wir sind kirche", kfd und andere geht) so gern kritisierte "ICH, ICH, ICH!", nur, sagen wir, auf links gezogen. sowas macht mich wirklich traurig. 

leute wie eb zollitsch sind nicht in ihre ämter gelangt, weil sie besonders doof sind, sondern weil ihnen höheren ortes vertrauen entgegengebracht wird.

sollten wir da nicht auch vertrauen? wenn schon nicht den bischöfen, dann zum beispiel dem papst, der letzten endes über die erhaltung der lehre wacht?

(update: den link zum herrn alipius, den ich beim verfassen dieses beitrags nicht gefunden hatte, habe ich inzwischen wieder gefunden und oben eingefügt.)

Mittwoch, 24. August 2011

bierzahl

ohne jetzt irgend etwas tiefschürfendes zu der diskussion beitragen zu wollen, ob loriot nun im himmel angekommen ist oder nicht (ich bin schlicht und einfach traurig, dass er nicht mehr hier ist, der rest scheint mir akademisch und ist natürlich nicht meine sache), fällt mir doch auf, dass die lieben kollegen bedenklich viel bier brauchen, um einen gewissen zustand zu erreichen, bzw. dass sie jenen, denen sie sotanen zustand attestieren, einen bedenklich hohen bierkonsum unterstellen.

23 ist eine schöne zahl, cineastisch wie literarisch.

aber 23 bier sind nicht nötig, das hat schon robert gernhardt (ob der im himmel ist? na egal; er ist traurigerweise auch nicht mehr hier) sehr treffend und m. e. abschließend abgehandelt:

"Nach dem zwölften Biere
ähneln sich alle Tiere."

ziehts euch rein. 12 reichen. ist auch eine viel katholischere zahl, meine ich. apostel und so.

(zu dem zweizeiler gehört noch eine nette zeichnung, die ich aber aus rechtlichen gründen lieber nicht wiedergeben will. die erben gernhardts, bzw. die rechteinhaber, werden sich wahrscheinlich ohnedies schon auf mich stürzen. ist ja bei heinz erhardt auch gerade groß in mode.)

(also kommt schon, anwälte, ich setze mich inhaltlich mit dem zitierten text auseinander und nenne sogar den urheber. spart euch die abmahnung.)

Freitag, 19. August 2011

aufruf, offener brief, oder so

lieber josef bordat, bitte verfassen sie zum anstehenden besuch des papstes in deutschland (und zu dessen finanzierung) einen ähnlich fundierten und sauber argumentierenden artikel wie diesen hier zum weltjugendtag in madrid (und dessen finanzierung).

in einigen details dürfte die sachlage anders sein, z. b. könnte beim deutschlandbesuch weniger gäste da sein und dürften daher weniger einnahmen aus übernachtungen erzielt werden, aber trotzdem:

bitte.


(es tut not. spiegel online bringt sich schon mal, natürlich unter auslassung der einnahmenseite, in stellung, und matussek ist gerade unterwegs.)

Donnerstag, 18. August 2011

der neue sagt hallo

demnächst-erzbischof woelki hat heute den konkordatseid geleistet.

aus der rede (hervorhebung von mir):

"Es [das Konkordat] ist insofern immer noch zeitgemäß, als die Kirche nicht nur Teil dieser Gesellschaft ist, sondern sich auch als Kirche für diese Gesellschaft betrachtet. Nicht mit dem Anspruch, diese Gesellschaft zu dominieren, aber mit der Überzeugung, dass es Aufgabe jedes Christen und jeder Christin ist, diese Welt mitzugestalten und sich in dieser Gesellschaft zu engagieren. Ich bin der tiefen Überzeugung, dass es zum Wohl dieser Stadt beiträgt, die Botschaft des Evangeliums und die christlichen Werte zu verkünden."

also, wir haben nicht nur ecken und kanten und skandale, sondern ein echtes angebot. eine sehr nette begrüßung, finde ich.

ich freue mich auf den mann.

ah, eins noch:

"Ich will mich für diese Stadt engagieren. Ich stehe der Regierung als Gesprächspartner zur Verfügung und bin zur Kooperation mit anderen Akteuren der Gesellschaft bereit."

... außer Hertha BSC. ;-)

tüdelü ...