Mittwoch, 14. September 2011

zum papstbesuch in deutschland ...

... hat josef bordat ausgefeiltes mitzuteilen.

lieber herr bordat: die entschuldigung ist nicht nötig. der artikel ist ein vademecum.

alle anderen: lesen.

Freitag, 2. September 2011

liturgiepolizei

gestern hatte ich mich ein wenig über die aufgeregt, die eb zollitsch ob seiner jüngsten äußerungen unterstellen, er müsse eigentlich aus dem amt. dabei hatte ich mich an einen beitrag erinnert, den mal jemand beim herrn alipius hat veröffentlichen lassen. dieser beitrag ist gewissermaßen die liturgiekritische mitschrift einer heiligen messe.

wenn ich sowas lese, gehen mir einige fragen durch den kopf.

1. wäre es nicht redlich, den betreffenden priester anzusprechen, statt das messprotokoll (immerhin anonymisiert) zu veröffentlichen? damit er wenigstens direktes feedback bekommt?

2. ist so eine art ministerium für liturgiesicherheit, dessen inoffizielle mitarbeiter mit spitzem bleistift kirchen heimsuchen und messen protokollieren, nicht unwürdig?

3. kann jemand, der ein solches protokoll verfasst, eigentlich an einer heiligen messe als solcher teilnehmen? geht er, wenn er den notizblock stets bereit hat, überhaupt schon mit der angemessenen einstellung dort hin?

Donnerstag, 1. September 2011

ich, ich, ich - mal anders

drüben bei elsa geht die post ab. hintergrund sind einige äußerungen von erzbischof zollitsch. einige kommentatoren fühlen sich nun bemüßigt, ihn als im widerspruch zum primat des papstes stehend zu bezeichnen. es wird u.a. auch angeführt, das sei ja nicht das erste mal und er würde dergleichen immer wieder gern bringen.

da stellt sich mir die frage, warum der mann denn noch im amt ist, wenn er denn der lehre der kirche so entschieden entgegen tritt; warum der papst nicht schon längst dreingeschlagen und ihn entfernt hat. müsste ja eigentlich passieren, wenn die äußerungen wirklich so deutlich der lehre widersprechen, und das auch noch wiederholt.

vielleicht kriegt der papst das einfach nicht mit.

vielleicht sind auch die kommentatoren drüben bei elsa einfach päpstlicher als er.

jedenfalls ist es ziemlich bitter, dass sich kaum jemand mit den äußerungen mal inhaltlich auseinandergesetzt hat. eb zollitsch sprach da von barmherzigkeit gegenüber geschiedenen im zusammenhang mit deren zulassung zur eucharistie. wie wärs denn nun mit konstruktivem nachdenken darüber?

barmherzigkeit stünde so manchem, der hinter derartigen äußerungen gleich (übertrieben gesagt) apostasie vermutet, gut zu gesicht. sollte uns christen nicht so fern sein, barmherzigkeit.

es scheint dem katholizismus (nur hierzulande?) eigen zu sein, eine art permanente überwachung gegen das lehramt und seine vertreter installieren zu wollen. das äußert sich in dem ständigen stänkern gegen bischöfe, die sich öffentlich in einer weise äußern, die den "blogwarten" nicht passt, aber manchmal auch darin, dass leute offenbar mit spitzem bleistift in messen sitzen, fein säuberlich protokoll über all die liturgiemissbräuche und -fehler führen, und das protokoll dann z.b. beim herrn alipius veröffentlichen zu lassen. vermutlich, ohne den so (immerhin nicht namentlich genannten) kritisierten priester auch nur darauf angesprochen zu haben.

ein anderes beispiel ist die landläufig geäußerte kritik am von der deutschen bischofskonferenz herausgegebenen katechismus, der hin und wieder auch mal als nicht im einklang mit dem "eigentlichen" katechismus stehend bezeichnet wird. der "deutsche" katechismus hat aber, soweit mir bekannt, ein imprimatur, das auch noch nicht zurückgezogen wurde - wenn er denn der lehre entgegen stünde, wäre die druckerlaubnis gar nicht erst erteilt worden. oder?

balken machen blind für splitter. diese haltung, die sich in dem permanenten aufpassen und besserwissen ausdrückt, ist doch eigentlich nichts anderes als das (wenn es um memoranden und aufrufe zum ungehorsam, um "wir sind kirche", kfd und andere geht) so gern kritisierte "ICH, ICH, ICH!", nur, sagen wir, auf links gezogen. sowas macht mich wirklich traurig. 

leute wie eb zollitsch sind nicht in ihre ämter gelangt, weil sie besonders doof sind, sondern weil ihnen höheren ortes vertrauen entgegengebracht wird.

sollten wir da nicht auch vertrauen? wenn schon nicht den bischöfen, dann zum beispiel dem papst, der letzten endes über die erhaltung der lehre wacht?

(update: den link zum herrn alipius, den ich beim verfassen dieses beitrags nicht gefunden hatte, habe ich inzwischen wieder gefunden und oben eingefügt.)